Lawrence of Arabia (1961/62-GB | Lawrence von Arabien)
Stab Abenteuerepos: Sein profaner Tod war seines Lebens unwürdig: Colonel Thomas Edward Lawrence (P.O'Toole) verunglückt tödlich bei einem Motorradunfall. Bei seiner Beerdigung wird auf sein Leben und seine Leistungen zurückgeschaut: Im Ersten Weltkrieg soll Lawrence als britischer Offizier den Kriegsschauplatz Osmanisches Reich beobachten. Schnell wird dem ebenso intelligenten wie sprachkundigen Lawrence klar, dass er sich mit den Arabern verbünden muss, um die Türken besiegen zu können. Zuerst zieht er Prinz Faisal (A.Guinness) auf seine Seite, der ihm Scherif Ali (O.Sharif) als Führer seines Stammes zur Seite stellt. Zusammen mit ihm schmiedet Lawrence einen tollkühnen Plan: Die strategisch wichtige Hafenstadt Akkaba soll erobert werden - nicht von der See aus, wo sie durch zahlreiche türkische Kanonen geschützt wird, sondern über den Landweg. Der wird von den Türken vernachlässigt, da für einen Angriff ein beinahe endloser Marsch durch die Wüste bewältigt werden muss. Lawrence wagt das Unterfangen: Mit 50 Freiwilligen macht er sich auf den beschwerlichen Weg, wohl wissend, dass er mit seiner winzigen Truppe kaum etwas ausrichten kann. Doch sein Charisma und sein unbefangener Umgang mit den Streitigkeiten unter den arabischen Stammesfürsten helfen ihm, das Lager der Araber zu einen. Selbst den Stamm von Auda ibu Tayi (A.Quinn), der unter den Arabern als Banditenhorde verschrien ist, kann Lawrence auf seine Seite ziehen. Der Aufstand der Araber gegen das Osmanische Reich kann beginnen. Doch im weiteren Verlauf der Ereignisse wird es für Lawrence immer schwieriger, zwischen britischer Loyalität und der Freundschaft zu seinen arabischen Kampfgefährten einen gangbaren Weg zu finden. Mit der Eskalation des Krieges verändert sich die Persönlichkeit des nun "El Aurens" genannten Offiziers. Grausam gegenüber Freund und Feind verliert er allmählich die Aura des tapferen Befreiers von Arabien... [ARTE, Dezember 2014 | oc/c] Der ursprünglich 222 Minuten lange Film wurde kurz nach der Premiere um 20 Minuten gekürzt, für die Wiederaufführung Anfang der 70er-Jahre nochmals um 15 Minuten. Ende der 80er Jahre wurde durch den Restaurator Robert A. Harris die ursprüngliche handwerkliche Feinarbeit des Werks wiederhergestellt, gekürzte Szenen wurden wieder eingefügt und der Schnitt einzelner Sequenzen nach den ursprünglichen Vorstellungen des Regisseurs David Lean verändert. * Der aufwendig produzierte Historienklassiker war ein kühnes Filmprojekt: Das Budget belief sich auf die zu damaligen Zeiten horrende Summe von circa 15 Millionen Dollar. Zudem wurden die homosexuellen Neigungen des Helden - gespielt von einem quasi unbekannten irischen Hauptdarsteller - so weit angedeutet, dass der Film gänzlich ohne weibliche Hauptrollen und eine Liebesgeschichte auskam. Gedreht wurde zu großen Teilen an Originalschauplätzen in den Wüsten Afrikas und Arabiens - mit einem jüdischen, ausgewiesen pro-israelischen Produzenten, Sam Spiegel. Regisseur David Lean und sein Drehbuchautor Robert Bolt sahen von allen heroisierenden, glättenden Eingriffen in das historische Material ab und stellten Lawrence nicht als strahlenden Helden dar, der dem britischen Empire zum Sieg verhilft, sondern als zutiefst zerrissenen, enigmatischen Mann, dessen Ziele und Motivationen bis zuletzt zweifelhaft bleiben. [ARTE]
Regie David Lean
Drehbuch Robert Bolt
  Michael Wilson
Kamera F[rederick] A. Young
Musik Maurice Jarre
Orchestrierung Gerard Schurmann
Produktion Sam Spiegel
>> Horizon Pictures
Rolle Darsteller
T.E. Lawrence Peter O'Toole
Prinz Faisal Alec Guinness
Auda ibu Tayi Anthony Quinn
General Edmund Allenby Jack Hawkins
türkischer Bey José Ferrer
Colonel Harry Brighton Anthony Quayle
Mr. Dryden Claude Rains
Jackson Bentley Arthur Kennedy
Scherif Ali Omar Sharif
General Archibald Murray Donald Wolfit
Gasim I.S. Johar
Majid Gamil Ratib
Farraj Michel Ray
Tafas Zia Mohyeddin
Daud John Dimech
Länge 207m; 222m (c)
Drehzeit Mai 1961-August 1962
Drehorte Jordanien; Marokko;
  Spanien; GB
Kinostart Dezember 1962
DVD -
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