* 24.01.1961, West-Berlin (heute: Berlin, Deutschland)

Schauspielerin * Tochter von Klaus Kinski * wächst in Berlin, Rom und München auf * 1974 erste (stumme) Filmrolle - unter ihrem richtigen Namen - in Wim Wenders' Falsche Bewegung * 1975 nimmt den Künstlernamen ihres Vaters an * 1977 feiert großen bundesweiten Erfolg als verführerische Schülerin in Wolfgang Petersens Tatort-Folge Reifezeugnis (der Film wird in den 80ern im Ausland auch im Kino gezeigt) - wird sofort auf ähnlichen Rollentyp festgenagelt und als erotische Kindfrau in zwei europäischen Produktionen beinahe verheizt * 1977 nimmt Schauspielunterricht bei Lee Strasberg in New York * 1979 internationaler Durchbruch als Titelheldin in Roman Polanskis Drama Tess - in Folgezeit wirkt in europäischen (Paris, Texas, 1983) und amerikanischen (Cat People, 1981) Produktionen mit * auch sporadische Fernseharbeit (The Ring, 1996; Bella Mafia, 1997; Mehrteiler Les liaisons dangereuses, 2003)

Nastassja Kinski kam am 24. Januar 1961 als Tochter des nicht ganz unkomplizierten Schauspielers Klaus Kinski zur Welt und begann ihre Karriere in Wim Wenders’ „Falsche Bewegung“, bevor sie in Wolfgang Petersens legendärer „Tatort“-Folge „Reifezeugnis“ nationale Berühmtheit erlangte. Kurz darauf begann Kinski auf Anraten ihres damaligen Freundes Roman Polanski Schauspielunterricht in New York und London zu nehmen, bevor sie in des Regisseurs „Tess“ die Titelrolle spielte - im übrigen ebenso eine Thomas Hardy- Verfilmung wie THE CLAIM. Nachdem Kinski für Richard Avedon Modell gestanden und mit nichts mehr als einer Schlange am Leib eines der berühmtesten Postermotive der Ära produziert hatte, drehte sie in den USA neben Frederic Forrest und Harry Dean Stanton das moderne, schwer unterschätzte Musical-Märchen „One From the Heart“ von Zoetrope-Spekulant Francis Ford Coppola, zu dem Tom Waits die Musik beisteuerte. Danach stand sie für Paul Schrader in dessen Remake von Jacques Tourneurs „Cat People“ vor der Kamera. Ohne sich in den nächsten Jahrzehnten auf Genres, Standorte oder auch nur ein Image festzulegen, arbeitete Kinski recht erratisch in Europa und den USA, ließ auf sympathischen Mainstream wie „Unfaithfully Yours“ mit Dudley Moore eine verquere Literaturverfilmung wie „Hotel New Hampshire“ folgen, agierte back-to-back in Meisterwerken wie „Paris, Texas“ und Umstrittenem wie „Harem“, behauptete sich tapfer neben Al Pacino in „Revolution“ und arbeitete auf dem alten Kontinent weiterhin mit kunstversessenen Regisseuren wie den Tavianis oder Lina Wertmüller. Anfang der Neunziger, noch einhergehend mit ihrer sehenswerten Rolle in Wenders’ „In weiter Ferne, so nah“, zog sich Nastassja Kinski eine Zeitlang zurück und lebte mit ihrem Mann, dem Musikproduzenten Quincy Jones. [Presseheft von Das Reich und die Herrlichkeit, 2001]